Wir gehen in die Verlängerung
- angelika
- Apr 21, 2021
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Also nur, was den Oman betrifft, nicht die ganze Reise. Heinz muss ja am 1. August 2021 wieder im Büro sein. Ich weiss es noch nicht. Jedenfalls haben wir gestern Abend unseren Flug um eine Woche nach hinten verschoben. SalamAir hat schlechte Bewertungen im Internet, aber unsere Umbuchung hat super geklappt am Telefon, obwohl wir ausser dem Datum auch noch den Abflugort geändert haben (von Maskat zu Salalah). Heinz hat mittlerweile so viel Erfahrung im Flugbusiness (vor allem dank Tansania, aber das ist eine andere Geschichte), dass wir eigentlich selber eine DünsAir gründen könnten.
Vorerst bleiben wir aber am Boden und halten in Ad Duqm. Das ist eine Special Economic Zone. Will heissen, diesen Ort haben sie in den letzten fünf Jahren aus dem Boden gestampft. U.a. wurde eine grosse Unterkunft für 17‘000 indische Arbeiter gebaut. Es gibt dort z.B. eine Ölraffinerie. Beim Frühstück habe ich einen Arbeiter angesprochen. Er sagte, er komme aus Griechenland und arbeite auf dem Trockendock. Er wolle nun aber auch wissen, wer wir seien, denn sie hätten sich die ganze Zeit gefragt, was zur Hölle dieses Paar hier macht. Er konnte es nicht glauben, als wir sagten, dass wir Touristen sind. Will heissen, Ad Duqm ist kein Touristen-Hotspot. Aber generell ist die erste Frage der Omanis auf unserer Reise sowieso immer „So you work in Muscat?“. Alle denken, dass wir Expats sind. Niemand rechnet mit Touristen und am wenigsten offenbar in Ad Duqm. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob er uns geglaubt hat. Wahrscheinlich meinen sie, wir seien Spione, wobei wir hierfür denkbar schlecht getarnt wären. Ad Duqm lag einfach zeitlich gut auf unserer Route und das Hotel sah okay aus. Man muss ja auch mal schlafen und kann nicht immer nur fahren.
Einen schönen Stopp haben wir beim Khawr Gawi gemacht, Höhe Al Jazir. Da hatte es eine 7 km lange Lagune mit schönen cremeweissen Dünen links und rechts. Beim Stichwort „Lagune“ muss ich wieder automatisch an einen Film denken. Wie einen die Filmwelt prägt. Verrückt. Aber viel spannender war unser nächster Stopp. Wir sind auf die südlichen Ölfelder Omans gefahren. Es war einfach unglaublich cool. Wir hatten unser Mittagessen direkt neben einer dieser Pumpen, die die ganze Zeit nicken. Donkey Pumps, Pferdekopfpumpen oder wie die heissen, die klassischen Ölpumpen halt. Wir hatten gelesen, dass man die hier in Action sehen kann. Deshalb haben wir den Umweg ins Landesinnere gemacht und wurden reich belohnt dafür. Es war fast surreal, durch diese Felder zu fahren, hunderte von diesen Pumpen, wie die klingen und wie das ausschaut. Und dann auch noch neben so einem Teil zu essen, das war wie Weihnachten. Da hat man mal gesehen, wo unser Benzin herkommt. Auch als wir weitergefahren sind, Pumpen bis zum Horizont. Und so ein Turm mit der Flamme, die man sonst mal in einer Doku sieht. Ich war restlos begeistert. Diese Felder liegen in Rima, Amal und Marmul, falls da jemand auch mal hin möchte. Es hatte zwischendurch auch riesige Solarzellenfelder. Das bietet sich ja an, so in der Wüste. Rein optisch und vom sinnlichen Erlebnis her können sie aber mit den Ölpumpen nicht mithalten. Natürlich ist Sonnenenergie besser als fossiler Brennstoff. Wir glauben übrigens schon, dass man da reinfahren und Fotos machen durfte. Wir haben jedenfalls keine Verbotsschilder gesehen. Trotzdem haben wir glaub ein bisschen schneller gegessen als sonst.

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