Viertägige Nilfahrt von Luxor nach Assuan, Ramadan und Produktion
- angelika
- May 11, 2021
- 2 min read
Einfach nur schön und empfehlenswert, so eine Nilfahrt von Luxor nach Assuan. So ein schöner Fluss, der teilweise eher wie ein See wirkt, mit meistens offenem Ufer oder wie man das nennt, also ohne Mauern. Wenn es so direkt in die Wiesen oder Schilfe geht, schaut das ganz bezaubernd aus. Ausserdem ist der Nil erstaunlich sauber (wenig Plastik). Die Stopps in Edfu, Kom Ombo und Assuan und der Ausflug nach Abu Simbel (Foto) waren genau richtig. Auch diese Sehenswürdigkeiten sind hinlänglich bekannt, so dass wir nichts dazu schreiben müssen, ausser natürlich, dass wir ganz begeistert waren und mittlerweile Speicherplatz in der Cloud dazukaufen mussten, weil wir doch das eine oder andere Foto gemacht haben.

Unser Guide Hamdi, der uns schon in Luxor betreut hat und nun auch auf dem Nil dabei war, ist einfach der Beste. Er ist Ägyptologe und weiss alles. Und noch mehr. Ausserdem ist er sehr nett, ehrlich, super organisiert und 100% zuverlässig. Und das alles während dem Ramadan. Ich kann ohne Wasser und Kaffee nicht mal bis 10 zählen, und der reisst ohne alles ein Programm runter, ein Wahnsinn; und das bei den Temperaturen. Es ist uns ein Rätsel. Also falls jemand seinen Kontakt braucht, einfach melden.
Ramadan ist in Ägypten ohnehin anders als im Oman. Im Oman werden die meisten „gewöhnlichen“ Arbeiten von Ausländern verrichtet (Indien, Bangladesch, Pakistan, Philippinen, Malaysia). Servicekräfte, Taxifahrer etc. sind trotz angestrebter Omanisierung nach wie vor überwiegend Ausländer. Die Omanis können so ihren Ramadan eher in Ruhe geniessen, jedenfalls nach unseren Beobachtungen (natürlich haben wir nicht alles gesehen). In Ägypten hingegen machen alle Ägypter alle Jobs. Das heisst, die schlafen im Ramadan kaum, weil tagsüber arbeiten und nachts essen angesagt ist. Die letzten Tage haben alle gesagt, dass sie nur noch kaputt und froh sind, wenn der Ramadan nun bald vorbei ist. Ich stell mir das echt schwierig vor, Wasser zu servieren und selber nichts trinken zu können. Ohne Essen geht schon, aber ohne Wasser...
Die Ägypter produzieren auch in Ägypten. Schon Ewigkeiten haben wir das nicht mehr gesehen. Alle Produkte in den Hotels sind Made in Egypt. Kaffeetassen, Handtücher, Shampoo, Seife, alles. Anscheinend hat der Präsident sogar die Einfuhr der kopierten chinesischen Ramadan-Lampen verboten.
Heute ist nun auch schon wieder die letzte Nacht auf dem Boot. Es war mit EUR 550 für zwei Personen unglaublich günstig: Vollpension (sehr gutes Essen) und Tea Time, schönes Zimmer und Pool auf dem Sonnendeck. Dazu alles picobello sauber und sehr freundliches Personal. Diese Tour wird normalerweise mit 60 Schiffen durchgeführt. Derzeit sind es drei und selbst die dürfen nur zur Hälfte belegt werden und nicht einmal das war der Fall. Wir waren ca. 40 Gäste. Social Distancing leichtgemacht.
Morgen geht es für drei Nächte ins Hotel Sofitel Legend Old Katarakt hier in Assuan, weil uns das Sofitel in Luxor so gut gefallen hat. Noch ein bisschen rumschauen in Assuan und dann wissen wir noch nicht genau wie weiter, irgendwo ans Rote Meer wohl. Vielleicht fragen wir nachher Hamdi, wenn wir ihn zum Ausklang nach dem Abendessen noch zu einem Abschlussdrink einladen.
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