Luxor die Abergläubische
- angelika
- May 9, 2021
- 3 min read
Das sagen nicht wir, sondern ein Ägypter. Luxor ist jedenfalls anders als Alexandria und Kairo. Gemächlicher und wohl pure Geschichte. Wir haben jeden Tag eine Tour gemacht und können alle Sehenswürdigkeiten als sehenswert bestätigen (nicht, dass sie unsere Bestätigung nötig hätten). Muss man einfach machen. Inklusive einer Heissluftballonfahrt über Nil, Tal der Könige etc. morgens um 5 Uhr. Wir sind jetzt ja nicht grad die frühen Vögel, aber das war richtig schön und für 60 USD auch preislich okay. Wir sind also meistens müde, aber sehr zufrieden und noch mehr beeindruckt.

Da die üblichen Topspots mehr als bekannt sind, nur ein Tipp: Im Tal der Könige unbedingt das Extraticket für das Grab von Ramses V. und VI. um 100 Pfund (CHF 5.80) zusätzlich zum normalen Eintritt kaufen. Für wenig Geld bekommt man so viel Farbe, so viele Details und ganz wenig Leute. Uns hat dieses Grab am besten gefallen. Bei Tutenchamun hingegen ist es grad umgekehrt. Man bekommt für viel Geld (300 Pfund extra) wenig Farbe, wenig Details und dafür viele Leute. Wegen des Namens rennen alle dorthin. Wir haben es dank unserem super guten Guide Hamdi nicht angeschaut. Seine Maske und die sonstigen Beigaben haben wir ja in Kairo gesehen.
Untergekommen sind wir im zauberhaften Sofitel Winter Palace. Ein Traum für jedes Nostalgieherz und auch noch sehr sauber. Unser Zimmer ist mindestens 4 m hoch und der Garten der älteste angelegte Garten Ägyptens. Und es hat frische Lilien und weitere Blumen in der Lobby. Ausserdem ist es super gelegen für alle Sehenswürdigkeiten. Einziger Wermutstropfen: Das Essen ist nicht gut. Nach einem Lehrstück-Abend waren wir an den beiden anderen Abenden im Aisha Restaurant und im Al-Sahaby Lane Restaurant (das eine wunderschöne Dachterrasse mit Blick auf Nil, Luxor Tempel und das Tal der Könige hat) und beide Lokale sind 100% empfehlenswert.
Es ist sehr heiss hier. Um 20:00 Uhr vorhin hatte es immer noch 36 Grad. Aber ich mag diese Hitze irgendwie (so lange sie trocken ist). Sie legt sich einfach auf alles und verlangsamt alles. Man kann sich nur ergeben. Und nie ist es schöner, in einen hellblauen Pool unterzutauchen, als wenn einem vorher fast das Hirn geschmolzen ist. Dennoch an dieser Stelle ein Hoch auf die Erfindung der Klimaanlage, puh. Ist man zwischendurch schon froh. Und ja, sie haben Ramadan in dieser Hitze. Da dürfen wir nicht meckern.
Ansonsten ist hier die Ausgangssperre angekommen. Seit gestern ist um 21:00 Uhr Feierabend, davor war es Mitternacht. In Alexandria und Kairo gab es keine Sperrstunde. Im Süden ist es wieder einmal anders (wir erinnern uns an Salalah). Wir sind bereits brav im Hotelzimmer (wären wir auch ohne Sperre, denn wir sind wirklich müde) und hören mehr oder weniger durchgehend die Polizeisirenen denn tja, irgendwie sind die Ägypter ein chaotisches Völkchen und vielleicht auch deshalb so sympathisch. Unser Kutschfahrer Ali gestern Abend meinte jedenfalls zur neuen Lockdownregel „Ah, no no, it is not for me“. Und wir hatten den Eindruck, er meinte das ernst und ganz normal. Die Polizei wird jedenfalls zu tun haben.
Aber wir machen uns ohnehin morgen Mittag davon. Dann geht es ab aufs Boot, das uns während vier Tagen nach Assuan bringt, natürlich mit zahlreichen kulturellen Stopps. Wir sind wieder einmal gespannt, diesmal auf unsere erste Nilfahrt, und freuen uns sehr.
PS: Ich habe mir hier wieder die Haare föhnen lassen, weil es bei diesen Preisen ja günstiger kommt, als wenn man das selber macht. Wieder ein Mann. Wieder super gut. Liebe Männer, nehmt euch ein Herz und werdet vermehrt Frisöre.
PPS: Wir haben die aufdringlichen Ägypter doch noch gefunden; oder sie uns, aber sie sind eigentlich nur bei den Topsehenswürdigkeiten und vor den Hotels und der Löwenanteil hört auf, wenn man Shukran (danke) sagt. Ein paar Irre können es dann trotzdem nicht lassen, aber es ist weit weniger schlimm als gedacht.
PPPS: Der Nachtzug war okay. Offenbar versteht jeder etwas anderes unter Deluxe. Ausserdem bin ich ziemlich sicher, dass der Zugführer aus Maskat war (zum besseren Verständnis siehe unsere Blogeinträge vom 7. und 8. April 2021). Wir hatten aber nur drei Stunden Verspätung, was gemäss Reviews ein sehr guter Wert ist. Da waren wir froh, dass wir da vorne mit dabei waren.
PPPPS: Leider gibt es kein Uber in Luxor. Uber ist einfach klasse, weil jeder alles versteht und alles klar ist. Ohne Uber weniger. Oder auch gar nicht.
PPPPPS: Das Foto ist wirklich nicht bearbeitet. Das Licht war einfach unglaublich.
PPPPPPS: Anscheinend bin ich bei den PS wieder ein bisschen am Aufholen. Wenn das PS länger wird als das Scriptum...
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