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Kotor und Autofahren in Montenegro

  • Writer: angelika
    angelika
  • Jun 25, 2021
  • 3 min read

Wir haben beide noch nie etwas von Kotor gehört. Das entlarvt uns als ziemliche Geografie-Banausen. Wir schauen diese Bildungslücke aber positiv an und sagen: So können wir immer wieder tolle neue Orte entdecken. Und die Orte existieren ja zum Glück auch ohne unser Wissen. Also alles gut. Und wenn wir grad schon bei Wissenslücken sind: Wir wussten auch nicht, dass Montenegro den Euro verwendet und das schon seit 2002. Sie sind nicht in der EU, aber der Euro ist die Landeswährung. Wieder was gelernt.


Von Budva nach Kotor ist es eine halbe Stunde mit dem Auto. Unsere Unterkunft hatten wir uns ca. 1/4 Stunde vom Zentrum entfernt ausgesucht, um es schön ruhig zu haben. Auf dem Weg dorthin entlang des Wassers haben wir ca. 75 Mal gesagt „Wie im Tessin!“. Und so ist es tatsächlich. Wenn man nicht wüsste, dass man in Montenegro ist, könnte man meinen, man fährt den Lago Maggiore entlang. Also wem‘s im Tessin gefällt, dem gefällt es auch in den Küstenstädten Montenegros.


Auch in Kotor ist die Altstadt der grosse Trumpf, abgesehen vom Meer natürlich. Die Altstadt ist geradezu perfekt schön. Und man kann sie auch von oben bewundern, wenn man bereit ist, auf den Stadthügel raufzuwandern. Dort hinauf gibt es zwei Wege. Einer ist kostenpflichtig (€ 8) und mit Treppenstufen (Start in der Altstadt), der andere ist gratis und schlängelt sich stufenlos in schönen Serpentinen (Start Rückseite Kotor, beim Fluss). Um Heinz‘ Knie zu schonen, haben wir die Serpentinen gewählt. Danke an unseren tollen Gastgeber Nigel für diesen Tipp. Oben hat es ein mittelalterliches Fort und natürlich eine wunderbare Aussicht über einen Teil der Bucht von Kotor.


Auf dem Weg nach Herceg Novi (unserer nächsten Station) sind wir noch zum Horizont Restaurant in Cetinje raufgefahren. Das Restaurant selber braucht man jetzt nicht unbedingt, aber die Aussicht von dort oben auf über 900 m.ü.M. ist natürlich ein Knüller. Von dort sieht man nicht nur die ganze Bucht von Kotor (alle drei Buchten), sondern auch noch das Mittelmeer. Auf dem Rückweg gab es einen Unfall, was uns nicht wunderte. Die Strassen Montenegros sind sowieso eher eng und die Serpentinen dort rauf erst recht und es kommen einem tatsächlich Reisebusse entgegen (wir mussten ein paar Mal zurücksetzen). Es war allerdings nur ein Streifunfall zwischen zwei PKWs und Heinz konnte die Streithähne irgendwann überzeugen, die beiden Autos in eine Ausbuchtung weiter oben zu stellen, denn wir mussten dringend weiter nach Herceg Novi. Und warum? Weil wir da um 15 Uhr ...Trommelwirbel... richtig ... unsere erste Segelstunde hatten! Also aus dem Weg jetzt! Sofort! Und weiter ging es, endlich Richtung Segelboot. Wir sind deswegen zu spät gekommen, aber Natasha und Ilija hatten Verständnis.


Zum Thema Auto ein kleiner Exkurs: Wir legen wirklich allen ans Herz, wie wir in Montenegro ein kleines Auto zu mieten. Nicht nur wegen der engen Strassen, auch die Parkplatzsituation ist eher bescheiden, vor allem in den Küstenstädten. All die Range Rovers & Co tun uns ziemlich leid. Mit einem kleinen Auto ist man auch wendiger und das braucht es teilweise. Der Fahrstil hier ist eher, naja, wie sollen wir sagen... Also zum Beispiel haben die Schilder mit den Zahlen drauf am Strassenrand glaub die umgekehrte Funktion als bei uns. Bei uns zeigen die ja die Maximalgeschwindigkeit an. Hier hingegen scheint es sich um die Minimalgeschwindigkeit zu handeln. Und die durchgehenden Linien in der Strassenmitte sind wohl einfach eine Laune der Strassenmeisterei, die nichts zu bedeuten hat.


Dafür ist die Polizei sehr nett. Wir hatten uns eine Parkbusse eingehandelt, weil man hier vielerorts nur per SMS bezahlen kann. Da wir unsere Telefone abgemeldet haben, ist nichts mit SMS. So sind wir dann gleich brav zur Polizeistation gefahren, um die Busse zu bezahlen (€ 8). Die Polizei meinte, sie sei nicht zuständig, sondern die Parking Services. Der Polizist hat dann aber dort angerufen. Wir haben kein Wort verstanden, aber als er Heinz das Telefon gab, meinte der Typ von den Parking Services „You are free to go!“. Also sehr nett und offenbar überzeugend, die Polizei hier. Dein Freund und Helfer.


 
 
 

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