Grand Canyon of Oman und Wahiba Sands (Wüste)
- angelika

- Apr 12, 2021
- 3 min read
Updated: Apr 16, 2021
Nach einem sehr guten Frühstück ging es an eine wirklich spektakuläre Wanderung, den Balcony Walk oder Rim Walk. Der heisst so, weil man auf dem Rand von Jebel Shams, dem Grand Canyon of Oman, läuft. Grand Canyon of Oman, das haben nicht wir erfunden, das sagt man so. Und schon vom Parkplatz in Al Khitaym aus war klar, weshalb. Einfach eine Augenweide. Eine der eindrücklichsten Wanderungen, die wir je gemacht haben (Sorry Schönberg, Wilder Kaiser & Co). Es ist fast schwierig, das zu beschreiben. Es schaut halt wirklich fast aus wie der Grand Canyon, nur weniger rötlich. Es ist Kalkstein und ca. 100 Mio. Jahre alt. Und es geht sauber runter bis in das Wadi, das wir am Vortag mit dem Auto befahren haben. Diesen Balcony Walk habe ich zuerst gut hingekriegt, aber auf den letzten Metern habe ich dann doch gekniffen. Es hätte noch ein verlassenes Dorf (wegen einer Flutkatastrophe um 1950) gehabt am Schluss, das haben wir leider nicht gesehen. Da war so ein Wegstück davor, das ich einfach nicht überwinden konnte. Mir ist der Typ von der Rezeption am Morgen in den Sinn gekommen, Yes, Madam, it’s an easy walk. Und mir ist in den Sinn gekommen, wie ich grosse Töne gespuckt habe auf dem Burj Khalifa, von wegen Höhenthema überwunden.Tja. Hinter grossen Glasscheiben ist gut stinken oder so ähnlich. Aber egal, auch ohne diesen letzten Abschnitt war es eine wunderschöne und - ich muss es nochmals sagen - spektakuläre Wanderung mit einer atemberaubenden Aussicht. Und ja, wir waren wieder einmal ganz alleine, bis auf ein paar Geissen. Die sind allgegenwärtig.

Vom Gebirge auf 2000m ging es dann mit vier Stunden Fahrt direkt runter in die Wüste, Wahiba Sands. Noch ein kurzer Stopp, um den Luftdruck in den Reifen von 35 auf 18 bar zu reduzieren und dann ging es ab auf den Sandweg zum Desert Nights Camp. Wer den Text zu den Wüstenbildern aus Dubai gelesen hat weiss, wie gross die Vorfreude war. Umso schräger ist uns dann der irre Typ am Tor eingefahren. Der hat irgendwas rumgebrüllt und rumgefuchtelt. Wir dachten zuerst, dass wir am falschen Ort sind. Wir haben dann das Fenster runtergelassen und versucht zu kommunizieren, aber der war echt ein Freak. Der gute Essam vom Chedi in Maskat hatte wohl doch recht. Als wir ihn damals um ein paar Tipps für unseren Road Trip gefragt haben, meinte er, ob wir Bedouinen kennen. Nein, kennen wir keine, konnten wir wahrheitsgemäss antworten. Ah you know, some of them are nice but some of them are...äh...crrrrazy, absolutely crazy (man hatte fast den Eindruck, dass er „some“ nur höflichkeitshalber sagte und eigentlich alle meinte). You know, always in the mountains or desert, don’t see much other, not good for mental health. Also das können wir unterschreiben. Der Typ hat mich so aufgeregt, dass wir statt zwei Nächten nur für eine Nacht geblieben sind. Das Camp an sich war sehr schön und das restliche Personal sehr nett. Es ist eines der grössten Camps und wir waren wieder die einzigen Gäste. Zur Entschuldigung haben sie uns noch eine einstündige Wüstenfahrt geschenkt. Da hat der Fahrer dann noch erzählt wegen der Skorpione, dass die schon gefährlich seien, aber die Bedouinen, die würden das mögen, wenn sie sie ein bisschen kitzeln und stechen, dann würden die lachen und sagen nochmal, nochmal. Er hat die nachgemacht. Wir haben uns fast kaputtgelacht. Er hat dann noch gesagt, dass der Typ vom Tor Security ist. Wir dachten zuerst, vielleicht arbeitet der gar nicht hier. Aber Security, ja, das erfüllt der. Der hält die Leute definitiv fern.




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