Fahren
- angelika
- Apr 8, 2021
- 3 min read
Die Antwort lautet: Fahren. Aber zuerst schauen wir uns noch die Grosse Sultan-Qabus-Moschee an. Auf nüchternen Magen sogar, denn Besuchszeit ist von 8 - 11 Uhr. Zufällig haben wir erfahren, dass sie für Besucher doch geöffnet ist. Zuerst hiess es, sie sei ganz geschlossen (Besucher und Betende).
Der Parkplatz war leer und dort finden wir uns aber auch gleich wieder, denn ich wusste schon, Haare bedecken, Knie etc., aber die untere Hälfte des Unterarms? Doch, der ganze Arm bis ganz vorne, inkl. Handgelenk. Alles Ziehen nützt nichts. Im Gegenteil, so werden auch noch die Schultern frei. Heinz steht praktisch in Unterhose und Maske da, kein Problem, aber das Mädel muss also nochmals ab ins Hotel. Nach dem Umzug ging es also endlich rein in die Anlage und das ist dann wieder einer dieser Momente, wo man fühlt und weiss, wieso man all diese Sachen macht mit PCR-Tests, Quarantäne und selbst Umzügen. Wir waren ganz alleine auf dem riesigen Gelände und alles war einfach nur schön, schon draussen. Man wird etwas ruhiger. Und irgendwann geht es dann rein in die Grosse Moschee (Schuhe ausziehen vorher) und man wird ganz ruhig. Die Moschee hat einen besonderen Zauber. Ich meine das jetzt ausnahmsweise ganz ohne Geblödel. Man steht und schaut und steht und schaut und braucht ewig für einen Meter. Sie ist auch rein optisch ein Traum, mehr als beeindruckend. Wenn man dann auch noch weiss, dass alleine der grosse Lüster 14m hoch und 8m breit und 9 Tonnen schwer und mit 600‘000 Swarovski-Kristallen dekoriert ist, dann staunt man schon. Im Lüster hat es sogar eine Treppe für Unterhaltsarbeiten, so gross ist das Ding.

Ich dachte davor so ein bisschen, ist doch egal, wenn wir es nur von aussen sehen können. Ich habe es da oft eher so mit „Hat man einen Tempel gesehen, hat man alle gesehen“, aber das kann man hier wirklich nicht sagen. Und die ganze Zeit waren wir ganz alleine da drin. Was für ein Privileg. Erst als wir raus sind, ist kurz darauf eine Besucherin reingeschlüpft. Wir haben sie fotografiert (von hinten natürlich), weil sie ja eigentlich auch eine Sehenswürdigkeit war. Ganz beruhigt und wesentlich zuversichtlicher sind wir dann aus der Moschee spaziert und wieder ab ins Hotel zum Frühstück.
Unsere nächste Unterkunft hatte uns geschrieben, dass wir einen 4x4 brauchen, um zu ihnen ins Gebirge zu kommen. Wie gut, dass wir einen 4x4 gemietet haben. Auf dem Weg nach Jabal Akhdar (2000 müM) hat sich aber herausgestellt, dass es das gar nicht wegen dem Gelände braucht. Ich wär da mit einem Fiat Panda raufgekommen. Rückwärts. Im Winter. Aber die Omanis, tja, die können einfach nicht Autofahren. Isso. Deshalb gibt es dann diese 4x4-Vorschrift und die wird tatsächlich an einem Checkpoint kontrolliert. Die lassen nur Allrad durch. Heinz hat sich dann gleich wieder blendend mit dem Polizisten unterhalten und sich natürlich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, seinen Mitarbeiter-Ausweis zu zücken (das versteht man erst, wenn wir mit den Geschichten aufgeholt haben).
Auf 2000m hatte es dann noch trockene 26 Grad, wo es morgens um 10 in Maskat schon eher feuchte 34 Grad hatte. Hier bleiben wir nun zwei Nächte.
PS: Heinz ist im Fall nicht in Unterhose und Maske vor der Moschee gestanden.
PPS: Wahrscheinlich hat das mit der 4x4-Vorschrift schon einen anderen Grund, aber meinen find ich lustiger, deshalb lass ich das so stehen. Alles für den Witz. Sonst stimmt alles, Checkpoint, Heinz‘ Mitarbeiter-Ausweis etc.
Comments