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Campen im Wadi mit Badi

  • Writer: angelika
    angelika
  • Apr 22, 2021
  • 3 min read

Updated: Apr 23, 2021

Nach dem aufregenden Besuch der Ölfelder ging es weiter ins Wadi Ash Shuwaymiyyah (ich bring das Wort einfach nicht gescheit raus, fast so schlimm wie der eine Vulkan in Island, bei dessen Ausbruch ich Mitleid mit allen Reportern hatte). Man könnte denken, man hätte nach Wadi Bani Habib, Wani Badi Khalid, Wadi Ghul, Wadi Nakhr und Wadi Shab dann die Wadis mal gesehen, aber weit gefehlt. Alles ist cremeweisser Stein, mehr oder weniger wieder ein Grand Canyon, nur halt diesmal in Weiss. Ein sehr breites Wadi mit einer tipptoppen Strasse (nicht asphaltiert) und nach ca. 11 km kam eine wunderschöne Oase mit Wasserfall. Dort hatte es eine Erhöhung, wo wir für die Nacht parkierten. Und wieder einmal, niemand da. Sternenhimmel, Stille, Lagerfeuer..., Romantikherz, was willst Du mehr. Trotz denkbar schlechter Unterlage (ein Mitsubishi Pajero eignet sich nicht zum Schlafen, wie wir finden), sind wir zufrieden mit uns und dem Rest der Welt eingeschlafen. Bis um 00:30 Uhr. Da waren plötzlich Lichter, die rumzündeten, ein Scheinwerfer auf einem Auto, das aber schnell weiterfuhr. Da waren wir dann eher wieder beruhigt. Bis wir einen Schuss hörten. Zuerst hatte ich gedacht, mir ist es lieber, wenn die nicht wissen, dass wir da sind. Danach war ich mir nicht mehr so sicher, weil man will ja nicht aus Versehen von einer Kugel getroffen werden. Aber denen Lichtzeichen geben? Wir waren am flüstern im Auto, was - aber erst rückblickend - recht lustig ist, denn die hörten uns bestimmt nicht. U.a. fragten wir uns, wie das mit der nächtlichen Ausgangssperre geht und naja, Schüsse sind irgendwie immer komisch, auch wenn es wohl eher um eine Tierjagd ging als um uns. Jedenfalls waren wir ziemlich erleichtert, als die Sache nach einer guten halben Stunde vorbei war. Glaubt man ja nicht. Ausgangssperre, Ramadan und dann so was. Bei Tag war dann alles wieder in bester Ordnung. Und dann haben wir auch noch unser Badizimmer (siehe Fotogalerie) für diesen Tag gefunden. Nicht weit von unserem Schlafzimmer hatte es einen wunderschönen Naturpool mit Wasserregen von oben und - jibbie - mit Steinboden. Es war einfach herrlich, am Morgen so zu baden. Fehlte nur noch, dass jemand mit einer Tasse Kaffee ums Eck kam und tatsächlich...! Nein, es kam keiner mit Kaffee, aber den haben wir uns dann später nach bye bye Wadi an einer Tankstelle geholt (so viel zum Ramadan, dass es da nichts gibt).

Nachher haben wir es kaum nach Salalah, unserer letzten Station auf unserer Reise im Oman ganz im Süden, geschafft. Es kam eine Strandschönheit nach der anderen. Die Küste ab Ash Shuwaymiyyah ist ein Wahnsinn. Und diese Strände sind auch sauber. Und kilometerlang und cremeweiss und menschenleer. Bei jedem Strand haben wir uns vorgenommen, nun ist fertig, wir halten beim nächsten nicht mehr an. Aber das ging nicht. Wieder umziehen, wieder ins Wasser. Und es war niemand da. Wir haben fotografiert und gefilmt und fotografiert. Man hat ein ernsthaftes Fotoproblem im Oman. Man kann einfach nicht aufhören und dann muss man doch wieder so viele löschen. Dann wieder ein Canyon, dann wieder ein Wadi (Wadi Sanaq) zum Mittagessen. Die Strecke gehört zu einem Naturreservat, dem Jabal Samhan Nature Reserve. Deshalb ist hier wahrscheinlich auch alles viel sauberer als weiter oben und eben so unglaublich schön. Man müsste sich einen ganzen Tag mindestens alleine für diesen Abschnitt Zeit nehmen.


Um 17 Uhr sind wir dann doch noch endlich in Salalah angekommen. Wir fanden, dass alle super hektisch unterwegs waren und haben uns gewundert. Etwas später haben wir erfahren, dass die Ausgangssperre in Salalah bereits um 18 Uhr beginnt. Ach so. Also mussten wir uns schleunigst auf die Suche nach einem neuen Hotel machen, nachdem das ursprüngliche Hotel doch plötzlich ausverkauft war. Das sind wir ja so gar nicht mehr gewohnt. Kurz vor 18 Uhr haben wir es dann gerade noch rechtzeitig geschafft. Eigentlich sagt man, dass die Südis hier (Salalah) lockerer sind als die im Norden (Maskat), aber Feierabend ist hier offenbar schneller als im Norden. Wieder was gelernt.

 
 
 

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