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Bimmah Sinkhole und Indiana Jones

  • Writer: angelika
    angelika
  • Apr 15, 2021
  • 3 min read

Das Bimmah Sinkhole (arabisch Hawiyyat Nadschm) ist eines der Must Sees im Oman. Wir haben im Flugzeug schon Bilder davon gesehen und gleich gesagt, da müssma hin. Ein Sinkhole ist ein Naturpool mit einem Gemisch aus Süsswasser und Meerwasser und hat wunderschöne Farben. Als wir ankamen, stellten wir etwas überrascht fest, dass sich das Sinkhole in einem umzäunten Park (dem Hawiyyat Nadschm-Park) befindet und zu allem hin war dieser Park auch noch geschlossen. Aufgrund der Fotos, die wir gesehen hatten, dachten wir, es sei frei in der Natur. Dabei ist es eher wie die Badi Mühleholz, nur halt mit Sinkhole. Mei mei, liebe Fotografen. Aber Heinz wäre nicht Heinz, wenn wir nicht trotzdem reingekommen wären. Er hat einfach so lange auf den Wachmann eingeredet, bis der nachgab. Ich dachte schon, jetzt zückt er dann gleich wieder seinen Mitarbeiter-Ausweis der Polizei, aber das war nicht einmal nötig. Die Überredungskünste haben sich gelohnt, denn das Bimmah Sinkhole war wirklich schön, auch wenn wir nicht ins Wasser konnten, weil wir nicht viel Zeit hatten (der Wachmann war beim Einlass sichtlich nervös und wir wollten ihn noch mehr strapazieren).


Dann halt ab ins Wadi Schaan, äh Shab (ich weiss nicht, weshalb sich fast alle Ortsnamen hier für den weltberühmten Schaan-Scherz eignen), denn dort könne man auch baden, hiess es. Es hiess aber auch, dass der Zugang zum Wadi nur mittels Boot möglich ist und wir waren uns nicht sicher, ob der Fährmann heute arbeitete oder nicht. Corona, Ramadan, hm. Aber wir hatten Glück und er war da und er war auch noch aus Sansibar! Was haben wir wieder gelacht! Diese Insulaner sind einfach zu komisch, egal ob zuhause oder nicht. Unter anderem hat er erzählt, dass seine Mama froh sei, dass er wegen Corona im Oman steckengeblieben ist, weil er zu viel kiffe. Er habe weiter nach Thailand gewollt.


Danach haben wir nur noch gestaunt. Wir hatten gelesen, dass - wenn man nur ein Wadi besuchen könne - dann müsse man ins Wadi Shab, und das stimmt. Es ist nicht nur vom Eingang weg einfach wunderschön, sondern es beinhaltet auch eines der aufregendsten Naturerfahrungen, die wir je gemacht haben. Und wir hätten es fast verpasst. Zufällig waren grad zwei Expat-Familien am Rückweg und die sagten uns, dass wir unbedingt bis zum Ende gehen sollten. Da die den Trip gerade gemacht hatten, haben wir uns getraut. Es sind mehrere Naturpools hintereinander, verbunden durch kleine Wasserläufe. Man kommt also nur schwimmend zum Ziel. Man startet mit Schwimmen, dann geht man, dann schwimmt man wieder durch den nächsten Pool und geht dann wieder etc. Etwa vier oder fünf Mal. Dann kam der letzte Pool und was war? Wieder einmal habe ich auf den letzten Metern gekniffen. Die Pools davor waren Steinpools, Kiesel, kleine Steine, grosse Steine. Im letzten Pool hatte es aber Pflanzen am Boden. Ich bin jedoch eher so der „Chromstahl am Boden“-Typ. Den Wachmann konnte Heinz überreden. Mich nicht. Mich gruselt das Zeugs, auch wenn Heinz ausführlich demonstrierte, dass man drüber wegschwimmen kann. Also ist Heinz alleine zu dem viel gepriesenen letzten Durchgang geschwommen und da er fit genug ist, mit einem Arm zu schwimmen, hatten wir das Handy dabei und ich konnte nachher immerhin die Fotos anschauen. Und es ist wirklich eine Augenweide. Der Durchgang ist super eng, je nach Wasserstand muss man tauchen, und das Wasser dort aber intensiv türkis und die Grotte wunderschön. Ich habe mich auch ohne diesen letzten Abschnitt schon wie Indiana Jones gefühlt, auch wenn nur Heinz den Heiligen Gral direkt gesehen hat.

Ganz beschwipst vom Abenteuer-Adrenalin, der Naturschönheit und der Exklusivität des Ganzen sind wir dann - wieder einmal - viel später als gedacht beim Eingang des Wadis angekommen. Unser Insulaner war nicht mehr da. Wahrscheinlich ist er eine rauchen gegangen. Ein Kollege hat uns übergesetzt. Danach ging es zur Übernachtung nach Al Ashkara. Im Hotel gab es wieder einmal ein sensationelles indisches Abendessen, das so gut war, dass wir die Reste mitgenommen haben.

 
 
 

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