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Assuan und Ramadan ist wie Weihnachten

  • Writer: angelika
    angelika
  • May 15, 2021
  • 3 min read

In Assuan haben wir natürlich den Hohen Damm, den Philae Tempel und den unfertigen Obelisken angeschaut. Auch diese Sehenswürdigkeiten sind hinlänglich bekannt und wir müssen unseren Senf nicht auch noch dazugeben. Obwohl, vielleicht doch ein bisschen. Der Philae Tempel wurde, wie auch Abu Simbel, wegen dem Nasser Stausee versetzt. Er steht somit nicht mehr an seinem Originalort. Dennoch hat diese Insel mit dem Tempel darauf etwas Besonderes. Es ist so friedlich da. Ich hätte am liebsten den ganzen Tag dort verbracht; ein Picknick mitgenommen und da gegessen. Der Philae Tempel ist längst nicht so eindrücklich und pompös wie all die anderen Tempel, dennoch hat er etwas. Also unbedingt besuchen gehen. Danach haben wir einen Öl- und Düfteshop besucht und ja, wir haben wieder Düfte gekauft. Nach Jahren der Parfumabstinenz kann ich anscheinend in diesen Ländern plötzlich nicht mehr genug davon kriegen. Es war auch interessant zu erfahren, welche Weltmarken welche Basisessenzen dieser ägyptischen Firmen verwenden. So ist z.B. ihre Mischung namens Hourus die Basis für die Hugo Boss Parfums oder die Mischung Five Secrets die für Chanel No. 5. Die letzte Station war der unfertige Obelisk. Uns hat es irgendwie gefallen, die Ägypten-Tour mit etwas Unbeendetem zu beenden.

Ohne Hamdi haben wir dann in den drei Tagen Assuan u.a. noch das Nubien Museum besucht. Hier merkten wir wieder deutlich, wie viel besser es mit einem Guide ist bei solchen Sachen. Die Museen sind einfach zu gross. Es ist gut, wenn die Inhalte für einen aufgeteilt und gewichtet werden. Die Nubier wurden übrigens auch alle versetzt für den Stausee. Daran haben sie heute noch zu beissen. Unglaublich, was alles an Kulturgut auf dem Grund des Nassersees ruht.


Seit gestern Abend ist der Ramadan vorbei. Durch mehrere Gespräche haben wir den Eindruck gewonnen, dass der Ramadan im Prinzip so ist wie unsere Weihnachtszeit. Vielleicht kriegt manch einer Krämpfe, wenn er diese Aussage liest, aber wir haben den Ramadan nun ganz nah und ganz unvoreingenommen in unterschiedlichen Ländern miterlebt und uns kommt es einfach so vor. Es sind diese vier Wochen, in denen alles etwas anders ist als während dem Rest des Jahres. Es gibt typische Speisen, Getränke und Rituale. Überall hängen Tonnen von bunten Lichterketten. Von den meisten wird diese Zeit nicht so ganz im Sinne des Erfinders verlebt. Hüben wie drüben sollte es besinnlich sein. Im Ramadan sollte man die beste Version von sich selbst sein, bei uns ja auch, mit Nächstenliebe und so. In der Realität sind wir doch alle eher nicht so besinnlich und im Ramadan wird vielfach einfach nachts gefuttert und tagsüber geschlafen (wer nicht arbeiten muss). Die meisten nehmen in dieser Zeit zu (es gibt haufenweise Internetseiten mit Ratschlägen für einen gesunden Ramadan). Wir haben mit genau zwei Personen gesprochen, die die Sache essenstechnisch wohl recht vernünftig angehen. Und ganz am Schluss (hier war es gestern Abend, Do. 13.05.2021), da gibt es das grosse Fest mit noch mehr Essen als in den Wochen zuvor ohnehin bereits und ganz viele Geschenke. Alle machen noch Last Minute Shopping, so sehr, dass ich nicht einmal meine Hose flicken lassen konnte, weil die Näher und alle einfach ausgebucht waren. Das ist doch alles das Gleiche. Also bis auf das Fasten tagsüber und den variablen Zeitpunkt im Ramadan (je nach Mond) sehen wir jedenfalls keinen grossen Unterschied zwischen Weihnachtszeit und Ramadan. Sensible Geister mögen uns diese Sichtweise verzeihen.


Zum Abschluss von Assuan haben wir heute noch eine Bootsfahrt mit einem kleinen Boot auf dem Nil gemacht, zu den nubischen Dörfern. Es gibt zwei sehr bekannte, die wir nicht sehen wollten (Koti und Siou), weil die extrem touristisch sind. Es gibt aber alleine am Ostufer 25 weitere Dörfer. Man muss also nicht in diese zwei berühmten Dörfer. Man kann einfach einen Bootsmann fragen, ob er eine Ausfahrt zu den anderen Dörfern macht.


Nun ist also auch schon wieder die letzte Nacht in Assuan angebrochen und morgen geht es mit dem Taxi weiter nach Hurghada. Zuerst wollten wir mit Zug und Bus da hin, aber es wäre doch recht umständlich geworden, die Umsteigerei mit dem ganzen Gepäck. Wir freuen uns auf eine Woche Hurghada, weil - man darf es als Urlauber ja kaum sagen, sorry - es war nun doch recht streng (teils Treffpunkt morgens um 04:00 Uhr, die ganzen Touren fast täglich etc.) auf unserer Ägyptenreise seit Ende April. Wir sind bereit, alle Viere zu strecken.



 
 
 

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