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Ade und Ode an den Oman

  • Writer: angelika
    angelika
  • Apr 29, 2021
  • 4 min read

Wir müssen zum Abschluss einen allgemeinen Abschnitt in Sachen Oman loswerden.


Zusammenfassung: Plant euren nächsten Urlaub im Oman (beste Reisezeit November bis März).


Ausführlich: Das Sultanat von Oman ist einfach ein Traum. Alleine die Natur ist eine Sensation. Man wünscht sich, man hätte Geologie und all diese Fächer studiert, damit man immer versteht, was man da gerade bewundert. Oder zumindest ein bisschen mehr darüber weiss als nichts.


Und ja, wir wissen, es klingt abgedroschen, aber der Oman bietet wirklich für jeden etwas. Ausser Skifahren kann man hier alles machen (wobei, wem Sand reicht: Sandboarding). Vom Tauchen, Schnorcheln (im Oman gibt es 19 Arten von Delfinen und Walen und auch Wracks zum Tauchen), Wandern, auch in Höhlen, Trekking, Wüstencampen, Kiten (Insel Masirah ab Mai), Wadis mit und ohne Baden, über Strandferien an weissen Stränden, Beobachten von Schildkröten in der Nacht bis hin zum Besichtigen von UNESCO Weltkulturerbe (z.B. die Bewässerungssysteme, welche die Omanis bereits 1000 vor Chr. installiert haben, Falaj heissen die) gibt es alles. Von den Moscheen, den alten Lehmhausdörfern und allem anderen ganz zu schweigen. In Sur hat es die letzte Schiffsbauwerft im Oman, wo die Dhows nach wie vor ganz traditionell gebaut werden, also ohne Baupläne. Die kann man besichtigen. Im Süden sind die Strände schöner, im Norden hat es dafür mehr Kultur, also Sehenswürdigkeiten etc. Mietet euch ein Auto, am besten einen 4x4. Versucht die Parfums. Die haben es echt drauf mit den Düften, die Araber (ich kann z.B. Paramour von Oman Luxury empfehlen und ich habe mir schon ewig kein Parfum mehr gekauft). Esst ihre Süssigkeiten. Das Baklava, das wir hier hatten, ist das beste Baklava ever.


Die Leute sind wahnsinnig freundlich und so angenehm (sofern sie nicht grad Teil einer Ramadan-Promotion sind). Sehr hilfsbereit, aber nie aufdringlich. Man kann überall wunderbar durchspazieren, selbst durch Märkte etc., ohne ständig bequatscht zu werden. Das ist herrlich für mich, denn ich bin hochallergisch auf das sonst übliche aufdringliche Getue auf Märkten & Co. in manchen Urlaubsländern.


Alles ist so schön, dass man am liebsten nicht fotografieren, sondern die ganze Zeit filmen möchte. Es laufen Kamele am Strassenrand. Die Gebäude sind so schön. Es ist wie in einer anderen Zeit. Das liegt wohl auch daran, dass wenn man hier ein Gebäude abreisst, man es im gleichen Stil und mit den gleichen Materialien wieder aufbauen muss. Zumindest unter dem Old Sultan (finish) war es so. Manchmal wäre das wohl auch bei uns zuhause eine gute Vorschrift.

Die Omanis sind sehr locker, aber so einigermassen passabel sollte man sich kleiden. D.h., Knie und Schultern bedeckt. Sie freuen sich, wenn man Salam Aleikum und Shukran (danke) sagt. So geht alles ganz geschmeidig. Oder wie Essam vom Chedi meinte If you say Salam Aleikum to a local he will be so happy, even when he was pissed off before. Das Essen ist sehr gut und die Hotels auch. Und man fühlt sich hier absolut sicher. Wir liessen bald alles rumliegen. Es kommt nie etwas weg oder es wird einem mulmig oder so. Wir sind uns sicher, dass man hier auch als Frau alleine völlig problemlos reisen könnte. Der Oman ist eines der sichersten Länder der Welt. Das haben wir gelesen und es kam uns auch so vor.


Ja, im Prinzip ist ein Urlaub im Oman wie eine Zeitreise, teilweise pure Nostalgie. Das Arabische hat einfach einen gewissen Zauber, 1001 Nacht. Es sind nämlich auch tatsächlich alle traditionell gekleidet. Auf dem Markt frühmorgens in Nizwa, das war einfach unglaublich. Abgesehen von den Autos und den Smartphones hätte das gerade so gut vor 200 Jahren gewesen sein können. Und es ist aber ganz normaler Alltag da. Man fragt sich zwangsläufig, wie lange das noch halten wird.


Wer Geschichte und auch das Orientalische mag, dem wird vor lauter Schwärmen und Schön ganz schwindelig werden. Nach unserer Erfahrung wird der Oman unter Wert wahrgenommen. Wir hatten schon immer gehört, dass der Oman wunderschön sei, aber so intensiv, damit hatten wir dann doch nicht gerechnet. Nach den Rückmeldungen, die wir zu unserem Blog erhalten haben, geht oder ging es einigen Leuten so und bei denen ist der Oman nun aufgrund unseres Blogs ganz weit hochgerutscht auf der Liste der Wunschländer.


Einziger Wermutstropfen: Das Plastik. Wir haben relativ viel an den Stränden gesehen, vor allem im Norden. Vieles wird sicher angeschwemmt, aber vieles kommt wohl auch vom Land selbst. Wir haben auch Kamele gesehen, die Container plündern und der Wind verteilt dann den Inhalt. Vielleicht schauen sie sonst besser, wenn es mehr Touristen hat, oder es ist dann noch mehr, weil der Müll von den Touristen noch dazukommt. Schwer zu sagen. Im Süden waren die Strände fast ganz sauber. Gebirge und Wadis auch eher sauber bis sehr sauber, aber das Meer halt, aber das ist wohl mittlerweile überall ein Problem.

Noch kurz ein bisschen was zur Geschichte: Ganz früher schon lief es dem Oman schon sehr gut, mit seinem Kupfer und seinem Weihrauch, der übrigens nur in der Dhofar-Region diesen besonderen Duft hat. Anderswo gibt es auch Weihrauchbäume, aber dieses Harz riecht nicht so, wie es sollte. Ab dem 18. Jh. hatte der Oman einen ordentlichen Durchhänger und verarmte eher. Ab 1970, mit dem vor gut einem Jahr verstorbenen Sultan, wurde die Renaissance des Oman eingeläutet. Er fand, dass sein Vater nicht mehr in der Lage sei, den Staat richtig zu managen. Deshalb putschte er diesen kurzerhand, weil er der Ansicht war, dass er es besser könne. Und das war auch so.


Unter Sultan Qabus bin Said (Sultan von 1970 - 2020) hat sich der Oman zu dem Land gemausert, das sich in den letzten 40 Jahren wirtschaftlich weltweit am meisten verbessert hat (UN-Bericht). Und trotzdem ist es kein Dubai oder so, sondern irgendwie ganz gemächlich und schön, aber mit allen Annehmlichkeiten von heute. Es hat auch überall Wifi, keine Sorge. Ausser im einen Wüstencamp nicht, aber wenn dort etwas nicht vermisst, dann Empfang.

Wir sind beide recht Weitgereiste, Heinz noch deutlich mehr als ich, und wir müssen sagen, der Oman ist etwas Besonderes. Klar hatten wir hier dank Covid sicher nochmals speziellere Voraussetzungen mit den menschenleeren Wadis, Stränden und Hotels, aber all das ist sicher auch mit mehr Touristen sehr sehens- und erlebenswert.


Um den Kreis zu schliessen: Plant euren nächsten Urlaub im Oman. Wir geben bei Bedarf auch gerne detailliertere Auskünfte oder Tipps (siehe Kontakt).


 
 
 

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